2|09

 Außen

 

 

Außen, auf der Verpackung, weist Nele Steinborn darauf hin, dass innen Sensationelles zu finden ist. So beginnt die Geschichte dieser Ausgabe von 1000 und 1 Buch. Und so geht sie weiter: Jemand beginnt von HeldInnen zu erzählen und gibt ihnen einen Raum. Er macht sie vor hoch aufragenden Steinmassiven klein oder stellt sie in eine weite flache Landschaft, in der nichts ihren Blick begrenzt. Er setzt sie auf eine Wiese inmitten eines weitläufigen Parks oder verbannt sie in einen unwirtlichen Randbezirk einer Großstadt. Er lässt sie in einem Lesesessel in einer großzügig angelegten Bibliothek versinken oder auf die Blümchentapete in einem engen Kinderzimmer starren. Der Raum ist Voraussetzung für das Handeln einer Figur – und wichtiger Teil der Erzählung. So wie die Außenhaut der Figuren, die Kleider, die sie tragen oder auch nicht, die Zeichen, die ihnen eingeschrieben sind. Am Ende stehen Geschichte. Wir haben sie gelesen.

 

Beiträge u.a. von Thomas Hamann (1002. Seite), Reinhard Ehgartner (zum Verhältnis von Raum und Kultur), Nicole Kalteis (über transzendentale Obdachlosigkeit), Bruno Blume (über Urbanisierung des Bilderbuchs, Barbara Slechta (über Moden, Medien, Maskeraden), Kevin Ilse (schickt Bilderbuchfiguren auf den Laufsteg), Susanne Strasser (über Tapeten), Jens Thiele (über Jandl & Junge), Marjaleena Lembcke (schreibt einen Brief an Finn), Antje Damm & Stefanie Harjes (im Gespräch m it Silke Rabus bzw. Franz Lettner)